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Test - Unity 10

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Vorbemerkung und kurzes, vorweggenommenes Fazit

Drachenbegeistert bin ich seit gut 20 Jahren. Seit mehr als 10 Jahren habe ich (fast) jedes Flysurfer-Modell in den Händen und/ oder am Haken gehabt. In den vergangenen zwei Jahren haben mich besonders Speed 3 und Psycho 4 begeistert und zu meinen „Standard-Kites“ geworden, Was soll da noch groß kommen? Etwas unaufgeregt habe ich der Lieferung des Unity entgegengesehen und von daher auch die Wartezeit gut überbrückt. Nach mehrfachem Testen in den vergangenen zwei Wochen bin ich für das Projekt ewigkite.de froh, dass der Kite zum Pool der Drachen gehört, den Leute bei uns ausleihen und testen können.  Denn der Unity ist ein grudnsolider und zugleich „sportlicher“ Drachen, an dem sowohl Anfänger und auch Fortgeschrittene ihre Freude haben.


Bedingungen

Ich habe den Unity bei ganz unterschiedlichen Bedingungen getestet. Von labberigen 2 bft. bis zu guten 6bft. war alles dabei.  Von gleichmäßig -gutmütigem Wind  bis zu  ruppig-böigem Wind war ebenso alles vertreten. Testgebiet war  das Inland im Ammerland (kurz vor Ostfriesland), die Nordseeküste und die Nordsee bei Wilhelmshaven und Land- und Wasserregionen auf Sizilien.

Rucksack/Material

Der Rucksack kommt in einem sanften Orange und einem tiefen Schwarz mit silber aufgedruckten Flysurfer-Kiteboarding-Schriftzug daher.  Warum ein zweiter silbernem Schriftzug auf Orange, der dann von der Netztasche, die an einer Seite aufgenäht ist, überdeckt wird, angebracht ist, bleibt mir verborgen.  Ich muss mal bei älteren Rucksäcken nachschauen, aber ich meine, dass der Unity-Rucksack mit der erste Rucksack ist, der am Boden nicht mehr das ein- und ausfaltbare Board-Halterungs- Täschchen hat. Das Weglassen macht Sinn. Ich habe nie, aber auch wirklich nicht ein einziges Mal, einen Flysurfer-Kiteboarder gesehen, der sich den Rucksack samt Brett auf die Schultern gepackt hat. Das Rucksachmaterial ist robust und auch die Plastikschnallen zum Zusammenzurren scheinen solide zu sein. In einer der kleinen praktischen integrierten Taschen findet man noch zwei schlichte Zurrgurte mit Schnallen, die man verwenden kann, um den Kite vor dem einpacken gut zu verzurren und in Form zu halten. Praktisch. Sinnvoll.

Tuch und Verarbeitung sind – wie gewohnt – bestens. Keine Fehlnähte, keine überstehenden Fäden. Solide Zick-Zack-Nähtechnik am ganzen Kite, nur an der Schleppkante gerade Nähte. Dafür aber ummantelt und gleich doppelt. Hält noch besser, wenn der Luftdruck sich an dieser Stelle sammelt. Die Waageleinen  sind sauber geknüpft (wie viele Leute prüfen das eigentlich, bevor so ein Kite die Produktion verlässt?), die Leinen haben die gewohnt gute Qualität und auch die Verarbeitung der neuen Bar ist echt klasse. Nichts steht über, scheuert oder nervt. Man hat das Teil einfach gut im Griff und die Bar ist angenehm im Lange und im Durchmesser. Ist sie ein wenig breiter geworden als die anderen Bars? Ich habe den Eindruck und finde das für meine eher etwas größeren Fleischerhände sehr angenehm.

Design/ Farbe

Knackig! ?Der Unity 10 ist  ein farbenfroher und moderner Hingucker. Die schwarz-orange-weiße Farbgebung und die Logo-Platzierung sorgen für einen interessanten Auftritt am Himmel, den man nicht so leicht übersieht. Die Nähe des Logos zur Graffiti-Kunst macht das Design des Kites etwas „jünger“ als andere Produkte aus dem Hause FS. Design ist immer Geschmacksache. Wenn man die Farben nicht mag und etwas Geld übrig hat, kann man ja mit Hilfe des Kitedesigners von FS seinen eigenen Kite designen. Design ist nicht Dasein. Dasein ist mehr als Design .... .


Start-/Landeeigenschaften und Druckaufbau

Solide, gut, einfach, aber nicht langweilig. Der Unity ist mehr als ein Allround-Kite, den jeder locker bedienen, fliegen und nutzen kann. Er ist solide, hat aber auch beim Starten seinen eigenen Pfiff. Er kommt gut aus den Startlöchern und baut den  Druck angenehm sanft auf.  Das Angenehme ist aber eben nicht so angenehm, dass man zwischendrin nicht einen Kaffee trinken gehen könnte. Man kann den Unity auch „sportlich“ bedienen und sollte ihn dann – je nach Windverhältnissen – auch gut im Blick haben.
Je nach Windverhältnissen fällt natürlich die Art und Weise der Landung aus. Für Landehelfer praktisch sind die bereits bekannten aufgedruckten Hände an den Tipps. Die nonverbale Aufforderung ist klar: „Hier beim Landen am Windfensterrand anfassen!“ Vermutlich muss man aber den Mund schon noch aufmachen, um den netten Windfensterrandlandehelfern zu sagen: „Da ist auch noch eine praktische Schlaufe draufgenäht – da kannst du reingreifen!“ Die schwarze Schlaufe auf schwarzem Tuch ist schlecht zu sehen. Hätte weiß oder orange sein können.
Landen bei wenig Wind mithilfe der Steuer-/Bremsleinen ist mehr als einfach. Der Kite zappelt nicht rum, sondern segelt langsam und sanft (wenn man denn langsam und sanft die Leinen bedient)  mit der Schleppkante zuerst auf den Boden.
 


Power-/ Depowereigenschaften

Die Power-/Depowereigenschaften sind enorm. Ich habe keine Ahnung, mit welchem Modell aus dem Hause FS ich sie vergleichen soll. Sie sind einfach rundum gut und zufriedenstellend.  Wenn man heftig angepustet ist, bringt das depowern beinahe Entspannung ins Kiten. Man muss seinen Mix eben immer genau finden. Das fällt mit dem Adjuster, der leichtgängig funktioniert und der für Änfänger und Vergessliche mit einem fetten Plus und einem fetten Minus markiert ist, auch leicht. Nur: Ist der Adjuster, wenn man den Kite am Haken hat, weiter weg vom Körper als bei anderen Kites? Ich hatte manchmal den Eindruck, dass dem so ist. Oder bin ich oder sind meine Arme geschrumpft? In kribbeligen Situationen war ich deswegen nicht immer ganz flott am Adjuster, sondern hatte den Eindruck, dass ich mich strecken und recken musste. Ich muss den Kite wohl auf meine Körperproportionen trimmen. Wobei: Viele Leute sollen ihn bei ewigkite.de fliegen und testen. Warte ich erstmal ab, was die so sagen.


Drehfreudigkeit

Der Unity dreht. Flott und munter. Solide und gut. Im Zusammenhang mit dem Unity war ja immer wieder mal vom  Pulse 2 die Rede. Würde man diese Kites miteinander vergleichen wollen, dann wäre der Unity eindeutig drehfreudiger. Hält man die Psycho 4 daneben, dann dreht er nicht so schnell wie diese. Aber diese Vergleicherei verbietet sich eigentlich, denn der Unity scheint seine ganz eigene Klasse zu sein. Ähnliches wie bei den Start- und Landeeigenschaften ist auch hier zu sagen: Der Unity ist sehr solide, aber nicht unsportlich oder lanweilig.


Cruisen/ Windfenster/ Hangtime/ Stabilität

Das gilt auch für die Häng-Zeit. Mit dem Unity kann man ausgesprochen gut Hängen! Einfach so auf dem Wasser abhängen, sprich cruisen: Man stellt den Kite ins Windfenster und er zieht einen  sauber, ohne Ruckeln und Zuckeln geradlinig über das Wasser. Man kann mit dem Unity  ganz entspannt „einfach so“ gleiten und das Leben entspannt genießen.
Powert man den Unity an, zieht man ihn zum Windfensterrand, dann merkt man jedoch auch sehr schnell, dass er sportliches Potential hat. Das zur Verfügung stehende und ausschöpfbare Windfenster des Unity ist bestens. Anfänger werden sich freuen, dass das Höhelaufen mit dem Unity wirklich leicht fällt, Fortgeschrittene werden sich freuen, dass sie die durch Sprünge verlorene Höhe locker rausfahren können.
Man kann also gut mit dem Unity auf dem Wasser Abhängen. Und man kann gut über dem Wasser hängen. Die Hangtime ist wirklich klasse und kann durch die agile Drehfreudigkeit des Kites gut eingeleitet und gesteuert werden. Der Kite ist flott, aber nicht zu flott. Sprung-Anfänger werden damit einen leichten Aufstieg haben. Freestyle-Freaks und fortgeschrittene Sprungtalente werden den Unity wegen seiner angenehmen Agilität schätzen.
Böen federt der Unity gut ab. Man braucht sich keine Sorgen um etwaiges Zusammenklappen oder irgendwelche Front- oder Backstalls machen. Ein Einklappen oder Flattern der Tipps habe ich zu keinem Zeitpunkt festgestellt. Ein stabiler und zugleich angenehm agiler Kite!

Controllbar/ Safety


Das Warten auf die neue Infinty-Bar hatb sich gelohnt. Die Safety löst bestens  und ohne irgendwelche Verzögerungen aus und ist flott und einfach wieder zusammengesetzt.  Die Controllbar liegt gut in der Hand, hat eine angenehme Breite und ist an den Enden zu den Steuerleinen hin sogar noch etwas gepolstert. Das fühlt sich angenehm an und ist eindeutig ein Komfortfortschritt zu den bisherigen Bars. Der Hit ist aber die Lagerung und Führung der Leinen. Die Bar dreht sich super leichtgängig aus. Ein Anpowern bis zum Anschlag, um die letzte kurze Drehung aus den Leinen zu bekommen, ist nicht mehr nötig. Man merkt vom und beim Ausdrehen nichts mehr, muss auch keinen Kontrollblick mehr auf die Leinen unter- oder überhalb der Bar werfen, um sicher zu gehen,  dass wirklich alles wieder in der Ausgangsposition ist. Loopen und Springen macht jetzt noch mehr Spaß. Der Wunsch kommt auf, die Controllbar bei allen Kites, die man so hat, nachzurüsten ...


Relaunch


Der Relaunch bei FS-Kites ist immer wieder Gesprächsthema. Warum nur? Man muss sich nur 1 x damit beschäftigen, wie es geht und schon geht’s. Und beim Unity geht's, indem man einfach die Bar loslässt und abwartet. Unglaublich! Der kleine Bruder Viron hat es vorgemacht. Das werde ich mir merken können: Kite gedroppt? Bar loslassen, warten, bis der Kite ans Windfenster gekrabbelt ist (vielleicht etwas nachhelfen) und zusehen, wie der Kite sich in die Lüfte erhebt. Der Unity macht sämtliche Relaunches bestens mit. Natürlich sollte ausreichend Wind sein ... .
 


Fazit


Was ist der Unity? Ein solider und zugleich sportlicher Kite aus dem Hause Flysurfer  für Anfänger und Fortgeschrittene. Man könnte ihn als „Allrounder“ bezeichnen. Aber irgendwie ist der Unity in keiner Klasse unterzubringen. Er ist seine eigene Klasse. Und er ist klasse. Seine Flugeigenschaften überzeugen.

 

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