Pastor persönlich - Januar 2017

Höhenflüge und Täler. Teil I: Höhenflüge

Die vergangenen Wochen hatten es in sich. Das, was ich erlebt und an Gefühlen durchgemacht habe, ist schon eine eigene Nummer gewesen. Zuerst möchte ich von den „Höhen“ schreiben, um sie nicht zu vergessen – und auch, um ggf. bei LeserInnen ein Gefühl von Mitfreude, Positivem und Mutmachendem zu wecken.

Nach einem wirklich schönen Weihnachtsfest – alle Kinder waren da und es gab wirklich keinen Stress – stand der Termin beim NDR an. Es gab schon hin und wieder irgendwelche Berichte im TV, in denen ich zu sehen war, aber bei einer Live-Sendung war ich noch nie dabei. Das war schon spannend. 45 Minuten auf Sendung, davon 28 Minuten Redezeit. Vor allem war es  auch deswegen spannend, weil man auch beim NDR gemerkt hat, dass die Leute zwischen den Jahren etwas anders ticken als sonst. Trotz wochenlanger Vorbereitungen kam es mir vor Ort dann doch so vor, als sei Vieles mit heißer Nadel gestrickt. Nevertheless war ich mit dem Ergebnis dann doch wirklich sehr zufrieden. Es hat mir Spaß gemacht, mein Rampensau-Gen mal wieder ausleben zu dürfen. Riesig gefreut habe ich mich über sehr viele positive Rückmeldungen – insbesondere auch von Leuten, die nichts oder sehr wenig mit Glauben und Kirche zu tun haben. Es gab auch Kritik – die nehme ich auf, wenn ich wieder auf dem roten Sofa sitze ;). DAS war für mich ein echtes Highlight, Höhenflug, Adrenalinausschüttung.

Ein echtes weiteres Highlight war dann das Wochenende in München. Es gibt so Termine, die zelebriere ich, was die Vorbereitung angeht. Bei der Konferenz unseres Dienstbereichs ist das seit Jahren so. Inhaltlich nehme ich mir zur Vorbereitung ein paar Tage wirklich aus dem Terminkalender raus. Dann krame ich alle Sachen, die mit müssen zusammen, und .... putze meinen Dienstwagen (das ist jetzt echt ein ziemlich intimes Geständnis. Ich habe dieses zwanghafte Verhalten, dass vor längeren Dienstreisen mein Dienstwagen pickobello sein muss. Innenreinigung. Und am besten noch eine Außenwäsche. Dann fühle ich mich bei der Abfahrt wohl.)  Und dann die Fahrt nach München. Morgens um 4 Uhr los. 800 Kilometer in 7 Stunden. Ohne große Raserei. Zum Glück fahre ich auch nach den vielen Jahren des „Aussendienstes“ noch immer ganz gerne Auto. Während der Fahrt erlebte ich einen herrlichen Sonnenaufgang. Das war schon der Hit! Höhenfluggefühle, Glückshormone.

Ich kam so rechtzeitig in München an, dass ich vor der Konferenz noch einen kleinen Abstecher zu Mischa/Kitejunkie machen konnte. Nach Jahren des E-Mail- und Telefonkontakts nun die erste persönliche Begegnung. Das war einfach nett. Und einen neuen Neoprenanzug habe ich mir dann auch noch gegönnt ... . Kleiner Höhenflug!

Was dann kam, war die aus meinem Erleben bisher schönste Konferenz des Dienstbereich Mission. Immerhin habe ich davon schon 11 Stück erlebt. In der EFG Holzstrasse warteten echt tolle Mitarbeiter, ein gelungenes Ambiente und jede Menge gute Impulse auf uns als Team und auf die über 200 Teilnehmer. Er war ein „Granatenwochenende“. Höhenflug pur. 

Im Vorfeld hatte ich den Kontakt zu unserem Referenten Siegfried Zimmer. Ich kenne ihn von einer Tagung, auf der sowohl er als auch ich referiert hatten. Er war der „große Meister“ und ich war mir als kleines Schlusslicht vorgekommen. Das hat er in allen vorbereitenden Gesprächen für München aber in keiner Weise vermittelt. Eine schöne Vorbereitung für München lag hinter uns. Und dann musste er kurzfristig wegen Noro-Virus (das ist was anderes als Neo-Virus ;) absagen. Das hätte zu einem „Tiefenerlebnis“ führen können – was folgte war aber ein echter Höhenflug (so habe ich das empfunden): Das Team des DB Mission ist hervorragend mit der Absage umgegangen und konnte ein solides und inspirierendes Ersatzprogramm anbieten. Und die Teilnehmer waren gut drauf. Und das Team. Und die Gemeinde vor Ort. Und die Musiker. Eine wahre Freude. Ein echter Höhenflug. Als die Konferenz dann mit einem rundum gelungenen Gottesdienst mit einer ebensolchen Predigt von J.G. aus E. beendet wurde, war ich nach einem Münchenwochenende sehr sehr glücklich. Es geht doch!

Bei mir kam noch dazu, dass das Wochenende nebenbei ein Familienwochenende war: Mein Schwiegervater war aus Ostfriesland angereist, um seinen Bruder zu besuchen und um am Sonntagabend gemeinsam mit mir eine Veranstaltung zu gestalten. Ich konnte meinen Schwiegervater durch München kutschieren und auch noch zwei späte, lustige, intensive Abende mit ihm und seinem Bruder verbringen. Einfach herrlich.

Am Sonntagnachmittag habe ich dann noch meinen 83-jährigen Onkel besucht. Ein echtes Highlight. Seit dem Tod meiner Tante wohnt er alleine und ist jetzt leider körperlich sehr eingeschränkt. Es war einfach beeindruckend, wie mein alter Onkel lebt. Inmitten von Bücherbergen sitzt er in seinem Sessel und gestaltet sein Leben – trotz aller Einschränkungen. Und wenn ein 83Jähriger die „Losungen“ noch täglich in 5 Sprachen (griechisch, hebräisch, italienisch, französisch, englisch) liest, um zu prüfen, wie sie sich zum Urtext verhalten, dann ist das schon ..... beeindruckend. Glückliche Begegnung!

Das letzte Erlebnis in München war dann noch ein echtes und dazu besonderes Highlight für mich. Schon oft habe ich „Schönen guten Abend!“ moderiert. Nun saßen mein Schwiegervater und sein Bruder auf dem Sofa. Um Presse und Massenansturm zu vermeiden, war nur mündlich zu der Veranstaltung eingeladen worden. Würde das klappen? Etwa 100 Gäste waren da. Und aus meiner Sicht war es ein echtes Highlight. Höhenflug. Schöne Nettigkeiten nebenbei: Maike und Renatus haben tolle Musik gemacht. Viele Leute reagierten auf die anschließende Kurzpredigt. Ich war glücklich.

Müde und erschöpft ließ ich mich nach einem weiteren sich anschließenden späten Abend mit meinem Schwiegervater und seinem Bruder auf meine Faltmatratze nieder.

Am nächsten Morgen ging es dann um 5 Uhr aus München los. Richtung Heimat. Während der Rückfahrt war ich sehr sehr dankbar über das Erlebte. Ja, richtig glücklich. Höhenfluggefühle. Und hin und wieder ein kurzes Dankgebet.

Ich freue mich über das Erlebte. Ja, ich bin Gott noch immer dankbar für diese wunderbaren Höhenflüge, Highlights, Adrenalinausschüttungen am Ende des Jahres 2016 und zu Beginn des Jahres 2017. Und ich freue mich auch über meinen Glauben. Das Gute und Schöne ist gut und schön. Dass ich glauben darf, dass Gott alles umschließt, das ist für mich ein echtes Geschenk.

So darf es 2017 gerne weitergehen!