Lauwersoog/ Nordsee

 

 






Kiten auf der Nordsee bei Lauwersoog/ Holland

 

Vorbemerkung

Lauwersoog liegt am Lauwersmeer, einem großen Binnenmeer nördlich von Groningen, direkt an der Nordsee. Das ganze Jahr über sind Segelboote

und auch Windsurfer auf dem Lauwersmeer zu sehen. Kitesurfer haben jedoch aufgrund von Naturschutzmaßnahmen nur vom 1.Juni bis 1.Oktober Zugang zum Lauwersmeer. Der Zugang für Kitesurfer zum Lauwersmeer befindet sich direkt gegenüber von der Zugangsstelle zur Nordsee. Ein Bericht über Kiten auf dem Lauwersmeer folgt demnächst.


Anreise
Mit dem Auto geht es erstmal Richtung Groningen in Holland. Von dort aus nimmt man dann die nördlich führende N 361 Richtung Winsum und Lauwersoog. Kilometerlang fährt man von Groningen aus durch herrlich friesische Landschaft und durch schnuckelige Dörfer. Etwa nach einer halben Stunde kommt man dann in das das Lauwersmeer umgebende Naturschutzgebiet. Wenn die Sonne scheint, kommt man sich wie im holländischen Paradies vor: Weite, Seen, skandinavisch anmutendes Ambiente. Man fährt an Lauwersoog, welches ein El Dorado für Camper ist, vorbei und kommt nach einigen Kilometern zum An-/Ableger der Fähre nach Schiermonnikoog. Diesen und auch das angrenzende Sperrwerk passiert man. Die Kites sieht man vom Sperrwerk aus schon am Himmel und nach weiteren zwei Kilometern biegt man direkt am Deich rechts auf den Parkplatz ein.


Infrastruktur
In der Saison bekommt man direkt am Parkplatz alles, was das Herz eines Holland-Urlaubers normalerweise höher schlagen lässt: Die kleine Bude auf Rädern bietet Pommes und Hackrollen in allen Varianten.
Ansonsten ist Ebbe. Totale Ebbe, was Geschäfte, Events o.ä. direkt am Kitespot angeht. Bei Ebbe fährt man aber sowieso nicht vor Juni oder nach Oktober zum Kiten nach Lauwersoog. Statt Infrastruktur gibt es Landschaft satt: Ein weiter Blick übers Lauwersmeer zur einen Seite und bei klarer Sicht ein Blick über die Nordsee bis zur am östlich liegendsten holländischen Nordseeinsel Schiemonnikoog.

Wer mehr braucht, für den lohnt sich ein Besuch bei einem der Restaurants inkl. integrietem Supermarkt direkt am Lauwersmeer (2 Kilometer zurück, rechts rein Richtung Campingplatz, erste Strasse links).


img_1613Auf- und Abbau/ Ein- und Ausstieg ins Wasser
Den Spot kann man, was das Starten und Landen angeht, als „gewisse Herausforderung“ bezeichnen.  Zur Landseite hin hat man neben dem Deich nur zwischen 10 und 15 Meter Platz. Zur Seeseite hin sind es ebenso viele Meter, die dann aber auch noch asphaltiert sind. Mit einem guten und willigen Start- und Landehelfer lässt sich aber auch diese Hürde schaffen. Wenn der Wind direkt aus Nord kommt, sieht man schon mal den einen oder anderen Kiter, der seinen Kite direkt hinter dem Deich landet (der Windabriss hinter der Deichkante hilft dabei ungemein).

Hat man die erste Hürde genommen, so wartet bereits die Zweite: Der Einstieg. Am asphaltierten Deich entlang oder runter geht es in Richtung Wasser. Kurz vor dem Wasser dann noch ein paar kleine eingelassene Pflastersteine. Drüberrutschen oder drübersteigen und dann über einen weiteren abfallenden glitschigen Meter (wenn das wasser nicht ganz da ist) ins Wasser. Geschafft. Hat man diese kribbelige Phase hinter sich, kann man sich auf flache Nordsee pur freuen!
Erfreulicherweise lassen viele – insbesondere Anfänger- ihren Kite erst auf dem Wasser an den Himmel. Das ist die beste und sicherste Methode. Auch in Lauwersoog!


Revier/ Wind
Vor einem liegt ca. zwei Stunden vor Hochwasser und ca. zwei Stunden nach Hochwasser ein wunderbare Nordsee-Badewanne. Platz, soweit das Auge reicht. Nach Osten hin ist das Gebiet irgendwann durch die Fahrrinne der Fähren begrenzt. Nach Norden hin könnte man, ... ja, könnte man, wenn der Wind günstig steht und man ein Begleitboot hat, auf die Insel kiten. Sollte man aber besser nicht. Safety first.
Die ersten zwei-bis dreihundert Meter ist das Wasser selbst bei Flut nur knie- bzw. hüfthoch. Ein traumhafter Spot für Anfänger (wäre da nicht der Ein- oder Ausstieg). Selbst bei Windstärke 5 oder 6 ist das Wasser in der Nähe des Deiches so ruhig, dass auch Anfänger keine Probleme mit Kabbelwasser oder Wellen haben. Will man es etwas bewegter, dann fährt man ein Stück raus und trifft dann dort auch auf schön parallel laufende kleine Wellen.
An Wochenenden und besonderen Wochenenden sind schon mal bis zu 50 oder 70 Kites am Himmel zu sehen. Aber keine Sorge: Auf dem Wasser verteilen sie sich gut. Den  Platz ist wirklich reichlich.

An Windrichtungen geht alles außer Süd.


Fazit
Lauwersoog ist ein klassischer Nordseespot.  Der Ein- und Ausstieg sowie die beschränkte Größe des Lande- und Startplatzes sorgen jedoch für Abzüge in der B-Note.
Mal sehen, ob es leichter aufs Lauwersmeer geht.

Das dann aber erst ab 1.Juni. Und nur bis zum 1.Oktober.